Vermummt in schwarze Tücher blicke ich düster von der Titelseite des Spiegels
in die Welt, die ich am liebsten brennen sehen würde. Schwarz ist
der Hintergrund des Titelbildes. Irgendetwas unbestimmtes scheine ich mit dem Islam zu tun zu haben.
Picture credit: http://blogs.jamaicans.com/yaadinfo/files/2011/07/Pissed_Off_Terrorist_by_Wescoast.jpg Quelle: http://madubesbrainpot.wordpress.com/ |
Genau!! Ich bins. Der Terrorist an- und
für-sich und als solcher. Natürlich ein Islamist. Ein
Schreckgespenst. Die größte Gefahr des 21. Jahrhunderts.
Damit habe ich es immerhin geschafft,
den Sozialisten aus dem 20. Jahrhundert abzulösen.
Heutzutage fließt das Geld des Westens
nicht mehr in Star Wars-Raketenabwehrprogramme um sich vor dem
Ostblock zu schützen, sondern in die Kampfjets der „Operation
Enduring Freedom“ zur Vernichtung des Terrorismus.
Oder – noch besser – in Drohnen,
die von der gemütlichen Basis aus mit dem Joystick zu
bedienen sind. Armchair Terrorbekämpfung, also sozusagen
Computerspielen. Das fällt dann auch gar nicht so auf. (Oder
zumindest hält sich der Protest in Grenzen, wenns ab und zu mal nen
Falschen trifft, denn die eigenen Leute fühlen
sich am Joystick ja wohl.)
(Zum Glück fällt so etwas nicht in die Definition des Terrors, sonst müsste man ja alles nochmal neu überdenken.)
Doch zurück zu mir.
Ich bin sicherlich kein sonderlich
sympathischer Zeitgenosse und man sollte die Gefahr, die von mir
ausgeht, nicht verharmlosen. Dennoch: Die Wahrscheinlichkeit, vom
Blitz erschlagen zu werden, übersteigt diejenige, von mir erwischt
zu werden, für die allermeisten Regionen der Welt wohl bei weitem. Also könnte man auch - statt in die Terrorbekämpfung - ein paar
Milliarden mehr in Blitzableiter und ähnliches investieren, oder?
Nein, das klingt irgendwie absurd. Blitze sind ja auch nicht überall
in den Medien.
Irgendwie wird man also den Gedanken
nicht los, dass sich hinter dem omnipräsenten Bild des Terroristen gewisse Interessen verbergen. Denn dadurch kann
faktisch jede Aktion gerechtfertigt werden. Schließlich gibt es
eins, das alle nicht wollen: Dass ich irgendwo an die Macht komme. Da
ist sich die Weltgemeinschaft wenigstens mal so gut wie einig.
Beim Ostblock war sich der Westen auch einig. Das war schließlich auch ein 1984-Szenario. Ein Überwachungsstaat, in dem endlos Datenmaterial gesammelt und Gespräche mitgehört wurden.
Quelle:http://euro-med.dk/?p=13077 |
Heute ist alles anders. Jetzt ist der Westen der Überwachungsstaat.
Warum? Richtig: zur Terrorbekämpfung.
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